Der lachende Vogel III,I

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Dritter Teil – Zwei Jahre später

Johannes stand am Fenster und sah in den Innenhof. Dort spielten gerade Juan und Felipe Fußball. Sie hatten große Freude. Ihre Gesichter strahlten.

Den Ball, den sie traten, war kaum als solcher zu erkennen. Er glich eher einem großen Lumpen. Dies hielt sie nicht ab, allerlei Kunststückchen damit zu vollführen. Sie balancieren den Ball geschickt in der Luft, gaben ihm eine Kick, um ihn dann wieder kunstvoll mit dem Fuß aufzufangen und erneut in die Höhe zu schleudern.

Johannes sah ihrem Spiel aufmerksam zu und fragte sich beständig, wie sie dies nur hinbekamen. Es war circusreif.

Ein wenig fühlte er sich erinnert an die Schilderungen seines Vaters über das Fußballspielen in den Kriegsjahren, ohne richtigen Ball. Als Ball musste ein Knäuel aus alten Lappen dienen.

Einige Minuten später trat Johannes in den Patio.

„Kann ich mitspielen?“

Juan und Felipe nickten sogleich.

„Wir beiden gegen dich… in Ordnung?“

Felipe, war der forschere und ältere von beiden. Er grinste über beide Wangen, so als wolle er sagen, du hast eh keine Chance. Und im Grunde hatte er Recht.

Als Tore dienten vier alte Plastiktöpfe. Eigentlich völlig ungeeignet, denn bei jeder Berührung, sei es mit Ball oder Fuß, flogen sie weit weg. Dann musste stets mit den Füßen neu vermessen werden. Es sollte immerhin darin gerecht zugehen.

Die Jungen ließen den Ball laufen, spielten hin und her, aber so geschickt, dass Johannes keine Chance hatte, an den Ball zu kommen. So legten sie Zentimeter für Zentimeter bis zum Tor von Johannes zurück und schossen ein Tor nach dem anderen. Manchmal arg lässlich. Nach jedem Treffer beklatschen sie sich und kreisten mit den Hüften wie beim Tanz.

Johannes kam schnell aus der Puste. Er hatte der Spielfreudigkeit und Gewandtheit nichts entgegenzusetzen.

„Schluss, ich kann nicht mehr. Ich gebe mich geschlagen. Ihr habt gewonnen.“

Die beiden Jungen strahlten voller Glückseligkeit.

Eine Weile saßen sie dann erschöpft am Boden, die strahlende Sonne über ihnen und hielten sich im Arm. Johannes saß in der Mitte, Juan zu seiner Linken und Felipe zu seiner Rechten.