Spuren Gottes

Fußspuren

Trixi und Lupo haben sich für den Nachmittag auf der großen Lichtung im Wald verabredet. Lupo kommt etwas atemlos angerannt.

„Was ist los mit dir, Lupo!?“, will Trixi sogleich wissen.

„Ich… ich habe eine sonderbare Spur nicht weit von hier gesehen.“

„Du zitterst ja, Lupo. Es scheint du hast Angst!? Das ist aber ganz ungewöhnlich für dich. Komm, zeig mir die Spur!“

„Ich habe wirklich einen großen Schrecken bekommen. Ich weiß nicht so recht, ob ich da noch einmal hingehen will.“

„Nun komm schon, es wir nichts passieren!“

„Na klar, mit dir als Winzling. Wenn ich schon, als der große und gefährliche Wolf, das Zittern bekomme…“

Weiter kommt Lupo nicht.

„Nun mal halblang“, unterbricht ihn Trixi. „Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich habe Bärenkräfte. Also los, lass uns geh’n.“

Zögerlich folgt Lupo Trixi und zeigt immer wieder mit der rechten Vorderpfote, wo es lang geht, bis beide eine in der Tat merkwürdige Fußspur erreicht haben.

„Ist wirklich sonderbar, Lupo. Ich muss dir Recht geben“, erklärt Trixi und ergänzt.

„Aber wohin führt dieses Spur?“

„Das ist mir egal“, erwidert Lupo, dem der Schrecken immer noch in den Gliedern steckt.

„Komm, lass uns der Spur folgen!“

Lupo schüttelt den Kopf.

„Komm schon!“, wiederholt Trixi seine Aufforderung und läuft los. Lupo folgt zaghaft mit einigem Abstand.

Die Spur führt sie kreuz und quer durch den Wald. Irgendwann verlässt die Spur den Wald.

Nach einer Weile stehen Trixi und Lupo vor den Stufen der Kirche. Dort verliert sich die Spur.

Vor der Eingangstür der Kirche steht der schmunzelnde Pfr. Herzlich.

„Na, was macht ihr denn hier?!“, will er wissen.

„Ooooh, wir sind der Spur gefolgt, die wir im Wald entdeckt haben“, antwortet Trixi.

„Also ist mein Vorhaben geglückt.“

„Vorhaben?“, fragen Trixi und Lupo im Chor.

„Ja, Vorhaben. Ich dachte mir, ich locke die Gottesdienstbesucher für den morgigen Gottesdienst mit einer besonderen Aktion an. Das Thema des morgigen Gottesdienstes ist nämlich: auf den Spuren Jesu. Offensichtlich ist meine Absicht gelungen, wenn ihr den Spuren gefolgt seit, werden auch andere den Spuren folgen und Morgen hier erscheinen.“

„Du weißt, aber, dass du uns einen gehörigen Schrecken eingejagt hast?!, erklärt Lupo empört.

„Das war nicht meine Absicht, entschuldigt, meine Lieben.“

Erleichtert und doch etwas ratlos drehen sich Trixi und Lupo um und trotten den Weg in den Wald zurück.

„Siehst du, es gab überhaupt keinen Grund sich in Angst und Schrecken versetzen zu lassen“, sagt Trixi, als sie längst wieder im Wald sind.

„Mag sein, aber was soll der Unfug?! Pfarrer Herzlich hat sie doch nicht alle.“