Dem aufmerksamen Blick wird nicht entgangen sein, das beim erneuten Aufbau am heutigen Tage vor allem die Skulpturen in den Vordergrund gerückt sind. Eine Reaktion auf das gezeigte Interesse am Vortag.
Lange Zeit sah es dann jedoch nicht anders aus als gestern. Viele Besucher liefen am Stand vorbei, einige blieben stehen, wenige zeigten wirkliches Interesse, aber sobald ich den schon um gestern reduzierten Preis nannte, gingen sie weiter. Erst am frühen Abend kam es endlich zu den ersten Verkäufen. Eine Hängevase und ein Kerzenlicht fanden ihre neue Besitzer. Immerhin ein Lichtblick!
Immer wieder stellte sich mir jedoch die Frage, ob der Chilene das andernorts dazugehörige Handeln um den Preis nicht kennt, oder kategorisch ablehnt. Eigentlich schade, wenn es so wäre. Bei einigen war ein deutliches Interesse zu spüren. Von mir aus wollte ich jedoch nicht ein Preisnachlass gewähren. Vielleicht drehe ich Morgen einfach den Spieß um und frage nach, was ihnen ein Objekt wert ist.
Kurz konnte ich am Morgen vor Ausstellungsbeginn einen anderen Höhepunkt des diesjährigen Sommers – auch hier im Parque Saval – besuchen, die jährliche Arbeit namhafter Skulpturkünstler. Das Material wird von der Stadt gestellt und jeder bringt sein Werkzeug mit. Eine Skulpturturarbeit an einem großen Holzstamm hätte mich schon sehr gereizt. Erfahren habe ich aus einem Gespräch mit dem chilenischen Künstler Victor Pons aus Temuco, dass es spezielle Schleifscheiben mit Kupferbeschichtung gibt und das ganze Holzstämme nicht viel teurer sind als ein gesägtes Brett aus nativem Holz.
Auf jeden Fall war der Tag heute schon erfolgreicher und für das eigene Empfinden angenehmer, vor allem, nachdem ich alle euphorischen Erwartungen von gestern auf null geschraubt hatte.