Expo 5.Tag

Die Besucher kommen ungebrochen, vor allem in den frühen Abendstunden. Trotz Kaufinteressenten kam es heute leider zu keinen weiteren Verkäufen. Der Pelikan, wie ihn heute jemand nannte, wanderte durch viele Hände steht aber immer noch auf dem Ausstellungstisch.

Heute habe ich angefangen die an meinem Stand vorbeiziehenden Besucher zu kategorisieren:

1. die Flanierer – Für sie ist die Expo ein Spaziergang. Sie verweilen selten an einem Stand und ein wirkliches Kaufinteresse ist nicht vorhanden. Sie gehen mit ihren Eindrücken nach Hause und haben viel zu erzählen.

2. die Kunstliebhaber – Sie gehen sehr interessiert durch die Ausstellung, haben einen guten Blick für die handwerkliche Arbeit der Aussteller. Ihr Blick ist auf der Suche nach dem Besonderen. Sie kaufen eher selten und wenn dann spült das Geld für die in ihren Augen wahre Kunst keine Rolle.

3. die Unentschlossen – Sie sieht man immer wieder, auch an verschiedenen Tagen. Sie kommen mit der klaren Kaufabsicht, können sich aber nicht entscheiden und gehen nicht selten mit leeren Händen nach Hause, oder am Ende mit etwas, was nicht allzu teuer war und im Zweifelsfall beim nächsten Horrorwichteln den Besitzer wechselt.

4. die Schnäppchenjäger – Für sie könnte man den Gang verkürzen, indem man alle Werke mit Preisschildern auszeichnet. Sie schlendern nicht, wollen schnell durch und zu Hause das Schnäppchen des Jahres präsentieren.

5. die Mitläufer – Sie sind jeden Alters und Geschlechts. Sie gehen mit, mehr nicht. Sie sind nur unterwegs, weil sie mitgenommen wurden. Man hätte sie besser draußen angeleint, weil sie die wirklich Kaufinteressierten vom Kauf abhalten. Sie zeigen ihr Desinteresse unverhohlen und sind eine wirkliche Plage für andere.

6. die Multitasker – Wo gibt es sie nicht? Sie essen, telefonieren, unterhalten sich und schauen so nebenbei. Das Geld ist für die Wegzehrung längst vergeben.

7. die Kunstkenner – Sie kaufen selten oder gar nicht, geben ihrem Kunstverstand freien Lauf, gut hörbar, so dass man sie auch an den Nachbarständen noch hören kann. Man müsste sie in ihren Augen für ihre Dienste noch entlohnen.

8. die Solidarischen – Mitaussteller oder andere, die um das harte Geschäft wissen. Als Mitaussteller wollen sie einfach wissen, was die anderen so gemacht haben und sich für die eigene Arbeit inspirieren lassen. Sie zeigen höchste Hochachtung, kaufen aber selten den anderen etwas ab.

9. die Freunde – Sie haben den Ausstellern versprochen vorbeizuschauen und halten dies auch. Gelegentlich kaufen sie auch , aus den unterschiedlichen Gründen.

10. die Urlauber- Sie sind in Urlaubsstimmung, wollen ein Andenken an den Urlaub. Sie sind aber nicht nur interessiert an regionalen Arbeiten. Das Gekaufte ist eher Ausdruck einer Urlaubsstimmung.

Wer ist nun unter allen der ideale Käufer! Diese Frage mag sich jeder selbst beantworten.

Ich vergaß auf jeden Fall noch 11. die Offiziellen, Organisatoren und andere, die einfach nur sehen wollen …