
- Thessalonicher 5
4 Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. 5 Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. 7 Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. 8 Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.
Liebe Gemeinde,
Licht ist seit jeher eine Metapher für Erkenntnis, für Weitsicht und Klarheit. Wer im Licht wandelt, dem sagen wir nach, dass er gar weise ist, darum weiß, was gut ist, was zu tun ist in einer Zeit, die voller Herausforderungen ist.
Es mag uns so vorkommen, als hätten manche Zeitgenossen, den Pfad des Lichtes verlassen. Irritiert nehmen wir wahr, wenn Menschen in diesen Tagen allgemein anerkannte Regeln und Verhaltensweisen nicht beachten und beginnen, demokratische Grundrechte so auszulegen, wie es ihnen passt.
Wir wischen uns die Augen, schütteln den Kopf und sagen uns: Das kann doch nicht sein. Und doch beobachten wir schon länger, wie Grundrechte und Normen, auf die wir stolz sind, die die Basis für ein gutes Miteinander und Zusammenleben darstellen, mehr und mehr ausgehöhlt werden. Manche trösten sich damit, dass sie sich sagen: Das geht vorüber. Jeder Mensch ist doch an sich gut und wird den Weg zurück auf den rechten Pfad zurückfinden. Wirklich, ist das so? Oder beruhigen wir uns einfach, weil wir nicht glauben wollen, was wir sehen und hören?
„Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.“ (V.5.6)
Was machen wir mit unserer Wachsamkeit in diesen Tagen, wenn wir Dinge hören und sehen, die uns mehr als irritieren? Erheben wir uns? Laufen wir auf die Straße und rufen den anderen zu, was gerade schief läuft?
Dies werden wahrscheinlich nur die wenigsten von uns tun. Warum ist das so? Haben wir vergessen, was vor Gott richtig ist, was er auch von uns fordert?
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)
Damit wäre doch alles klar umschrieben… Nicht? Ich sehe schon, einige von euch zweifeln an, dass der Glauben wirklich eine Richtschnur für das Leben – und ich meine nicht das stille Kämmerlein, des Gebets – sein kann, nein, sein muss, wenn er sich auf Gott bezieht.
Aber sehen wir nicht, dass genau diese Haltung jene stark macht, deren Mund zwar viele Worte verlassen, die jedoch nicht wirklich Interesse daran haben, eine Welt nach dem Bilde Gottes zu gestalten?!
Machen wir es nicht wie jene, die Gott zu einem Begleiter in persönlich schweren Zeiten degradiert haben. Manchen wir es wie einst Paulus und seine Zeitgenossen, die persönliches Wohlergehen hinter ein Gemeinwohl zurückgestellt haben.
Die Zukunft, und ich meine nicht eine endzeitliche und tröste mich nicht mit dem Anbrechen einer neuen und anderen Zeit, nein, unsere Zukunft, der morgige Tag, die nächsten Wochen und Monate, sie sind es, die uns herausfordern. Es gilt ein klares Wort zu sprechen und in unserem Handeln ein Zeugnis dafür abzulegen, dass wir Kinder des Lichts sind.
Oft scheint das Leben ein großer Kampf ums Überleben zu sein:
kämpfen
einem anderen
entgegentreten
immer sich selbst
den eigenen willen
im blick
kämpfen
den anderen
in die knie zwingen
ihm seinen willen nehmen
sein rückgrat brechen
seinen lebensnerv kappen
kämpfen
letztlich nichts anderes
als töten
aus liebe
für ein ideal
kämpfen
letztlich nichts anderes
als die angst
sich der ungewissheit
auszusetzen
die zukunft
aus der hand
zu geben
Jenen, die immer oder manchmal so denken, halte ich entgegen:
steh auf
nimm deine hoffnung
trag sie
in ein fernes land
steh auf
nimm deine zeit
geh
mache dich
auf den weg
warte nicht
bis deine zeit
zur vergangenheit
geworden
ist
Machen wir uns als Kinder des Lichts auf den Weg!
Amen.